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Programmübersicht

Die HauptreferentInnen der Tagung

Prof. Sami Adwan, Professor für Pädagogik an der Bethlehem Universität (Palästina), in Israel inhaftierter früherer PLO-Aktivist, sehr engagierter Reformer palästinensischer Schulbücher zugunsten der geschichtlichen Wahrheit der israelisch-palästinensischen Geschichte. Gründete mit Dan Bar-On PRIME, das „Peace Research Institute in the Middle East“ und führt darin unter z.T. extrem schwierigen Bedingungen mit engagierten israelisch-palästinensischen KollegInnen Kooperationsprojekte durch. Sami Adwan wird zusammen mit Dan Bar-On PRIME erlebnisnah vorstellen und dabei die ihnen bereits vertraute Aufstellungsarbeit einbeziehen.

Prof. Dan Bar-On, Professor der Psychologie an der Ben Gurion Universität (Israel), hat sich intensiv mit den psychologischen Folgen des Holocaust bei Überlebenden und Täter- Nachfahren beschäftigt. Er entwickelte „To Reflect and Trust“, ein dialogisches Modell zur Trauma und Konfliktbewältigung, und gründete zusammen mit dem Palästinenser Sami Adwan PRIME (s.o.). Zahleiche Bücher u.a. Die Last des Schweigens – Interviews mit Nachfahren von Nazi-Tätern und Die „Anderen“ in uns – Dialog als Modell der interkulturellen Konfliktbewältigung.

Prof. Johan Galtung, Norwegischer Friedensforscher und Träger des Alternativen Nobelpreises, Begründer von „Transcend“ einer innovativen, von der UNO konsultierten Organisation zur Transformation von Konflikten, in Verbindung mit der Transcend Peace University, einem differenzierten online Ausbildungs- und Trainingsprogramm. Die reichen Erfahrungen des überaus kreativen und oft querdenkenden J. Galtung in den verschiedensten Konfliktgebieten während der letzten 40 Jahre sind zusammengefasst in Searching for Peace: The Road to Trancend.

Silvia Grohs-Martin, jüdische Schauspielerin österreichischer Herkunft, Überlebende von Auschwitz und Ravensbrück. Sie war eine der höchstgeschätzten Künstlerinnen der berühmten „Schouwburg“ in Amsterdam, von wo sie in die Konzentrationslager deportiert wurde. Erst 50 Jahre später konnte sie beginnen, über ihre Erfahrungen zu sprechen und zu schreiben, die in ihrem Buch „Ich sah die Toten groß und klein“ dokumentiert sind. Sie lebt jetzt in Los Angeles und arbeitet u.a. mit Steven Spielberg´s „Survivors of the Shoa Visual History“ zusammen, um Zeugnis von der Verfolgung durch das Nazi-Regime abzulegen.

Elias L. Jabbour, Shefar ‚Am, Israel, christlicher Palästinenser, Gründer des House of Hope, des ersten arabischen Friedenszentrums in Israel. E. Jabbour ist einer der ganz wenigen anerkannten Autoritäten der „Sulha“, eines traditionellen palästinensischen Konfliktlösungs- und Schlichtungsverfahrens bei schweren Verbrechen bis hin zu Mord in Volksgemeinschaften. Sulha hat Wurzeln vor allem in nordafrikanischen beduinischen Traditionen, nahm islamische christliche Elemente auf und hat über sein in der Region jahrhundertelang bewährtes Potential hinaus weitreichende Bedeutung als eine tiefgreifende, universelle Praxis zur Konfliktlösung.

Willigis Jäger, Benediktiner und Zen-Meister, langjähriger Leiter des Meditationshauses St. Benedikt in Würzburg, lehrt Kontemplation und Zen-Meditation und setzt sich seit langem intensiv mit Tiefenpsychologie, den modernen Naturwissenschaften und einem aus der mystischen Erfahrung erlebten Christentum auseinander. Als Hauptreferent hat er auf der letzten Arbeitstagung 2001 zu „das Böse – die dunkle Seite Gottes“ gesprochen, sein Thema wird dieses Mal sein „Der Frieden beginnt im Herzen – Überlebensstrategien aus der Spiritualität“. Autor u.a. von Suche nach der Wahrheit und Die Welle ist das Meer.

Tommy McKearny und Billy Mitchell, Nordirland, ehemalige Angehörige und Untergrundkämpfer der miteinander verfeindeten IRA (Irisch-Republikanischen Armee) bzw. UVF (Ulster Volunteer Force), gründeten nach langjährigen Haftstrafen im gleichen Hochsicherheitsgefängnis die Initiative „The Other View“, ein Forum, das den gegensätzlichsten Meinungen Toleranz und Raum gibt, eine über 300-jährige Konfliktgeschichte neu wahrzunehmen, desillusionierend und ermutigend zugleich.

Felicia Langer, Tübingen, israelische Rechtsanwältin, Träger des Alternativen Nobelpreises, die sich über 3 Jahrzehnte sehr engagiert für die Rechte von Palästinensern vor israelischen Militärgerichten eingesetzt hat. Bücher u.a. Quo vadis Israel? Die neue Intifada der Palästinenser und Brücke der Träume, eine Israelin geht nach Deutschland.

Prof. Erwin Laszlo, Mitbegründer des Club of Rome und Präsident des Club of Budapest, der sich vor allem der Friedens- und Verständigungsarbeit zwischen den Generationen widmet. Systemphilosoph und Feldtheoretiker, der mit dem sog. „Fünften Feld“ ein integratives Bewusstseins- und Quantenfeld mit weitreichenden praktischen Konsequenzen, auch für die Aufstellungsarbeit, beschreibt. Autor zahlreicher Bücher wie Kosmische Kreativität und Das Fünfte Feld, Materie, Geist und Vision der neuen Wissenschaften.

Dr. Peter Levine, Lyons Colorado, Autor von Trauma-Heilung. Das Erwachen des Tigers, worin Somatic Experiencing entwickelt wird. S.E. ist eine hochintegrative und grundlegend neue Methode zum Verständnis und zur Heilung von Traumata, die neuronale, psycho-physische und soziale Vorgehensweisen einschließt. Er ist Gründer der Foundation for Human Enrichment und genießt internationale Anerkennung als einer der gegenwärtig innovativsten und kreativsten Traumaforscher, der auch mit der Aufstellungsarbeit vertraut ist.

Yolande Mukagasana, Angehörige der Tutsi und Krankenschwester aus Ruanda. Sie begann nach der Ermordung ihres Mannes, ihrer Kinder und fast aller ihrer Angehörigen während des Völkermordes zwischen Tutsi und Hutu in Ruanda Täter und überlebende Opfer aufzusuchen und „ihnen ihr Gesicht zurückzugeben“. Sie hat darüber die Bücher geschrieben (bisher nur französisch) La Mort ne veux pas de moi (Der Tod will mich nicht), Les blessures de la silence (Die Wunden des Schweigens) und N’aie pas peur de savoir (Hab‘ keine Angst zu wissen). Einblick in ihre Erfahrungen gibt auch die begleitende Ausstellung „Die Wunden des Schweigens“.

Claude AnShin Thomas, Teilnehmer am Vietnamkrieg, kämpfte für viele Jahre mit schweren physischen und psychischen Kriegsfolgen, Studienabschlüsse als Englischlehrer im Management-Training. Kung-Fu-Meister, Rock-Musiker, Schüler der vietnamesischen Zen-Meisters Tich Nhat Hanh in Plum Village, ordiniert zum Zen-Priester von Roshi Bernie Glassmann. Gründer der Zaltho-Stiftung für gewaltfreie Transformation der Langzeitwirkungen von krieg und Gewalterfahrungen. Übt die Praxis des Zeuge sein bei Gruppen-Pilgerfahrten zu Orten früherer Gewalt und Zerstörung (Auschwitz, der Balkan, Hiroshima und viele andere). Leitet Strassen-Retreats und lehrt Wege zum Verstehen und zur Überwindung der lang andauernden und generationsübergreifenden Wirkungen persönlicher und sozialer Traumata.

Harisson Owen, Maine USA, hat in den vergangenen 25 Jahren den Großgruppen-Ansatz „Open Space“ entwickelt. OS ist hochwirksam, die lösungsorientierten und selbstorganisierenden Fähigkeiten von Gruppen zu aktivieren und basiert auf einer natürlichen, spirituellen Neigung in großen Systemen, einmal geklärte gegnerische und gegensätzliche Positionen zu überbrücken, zu verbinden und auf einer höheren Ebene neu zu gestalten. OS, das Leichtigkeit und Humor mit Effektivität verbindet, hat sich weltweit unter den unterschiedlichsten und schwierigsten Umständen als zuverlässig wirksam erwiesen und wird heute als einer der wertvollsten Großgruppenverfahren anerkannt. Veröffentlichungen auf Deutsch Erweiterung des Möglichen – Die Entdeckung von Open Space und Open Space Technology, ein Leitfaden für die Praxis.

ReferentInnen für Workshops und Vorträge – unter anderen:

Sami Adwan, Palästina – Friedrich Assländer, Würzburg – Alfred Austermann, Gersfeld – Dan Bar-On, Israel – Heidi und Hans Baitinger, Nürnberg – Hunter Beaumont, München – Gabrielle Bellino, Stuttgart – Tiu Bolzmann, Argentinien – Heinrich Breuer, Köln – Horst Brömer, Berlin – Wolf Büntig, Zist – Timothy und Cynthia Cunningham, USA – Wilfried De Phillip, München – Wolfgang Deußer, Darmstadt – Heribert Döring-Meyjer, Karlsruhe – Diana Drexler, Wiesloch – Barbara und Eberhard Eberspächer, Esslingen – Christine Alex, München – Siegfried Essen, Österreich – Marianne Francke-Griksch, München – Ursula Franke, München – Johan Galtung, Norwegen – Reinhard Großer, Dresden – Gerda Gottwik, Nürnberg – Stephan Hausner, Anger – Bert Hellinger, Ainring – Harald Hohnen, Berlin – Dagmar und Friedrich Ingwersen, Oldenburg – Elias Jabbour, Israel – Willigis Jäger, Würzburg – Anngwyn St. Just, Lyons, USA – Michaela Kaden, Berlin – Dan van Kampenhout, Amsterdam – Ilse Kutschera, München – Felicia Langer, Tübingen – Robert Langlotz, München – Ervin Laszlo, Italien – Guni Leile-Baxa, Österreich – Wolfgang Lenk, Berlin – Eva Madelung, München – Albrecht Mahr, Würzburg – Silvia Grohs-Martin, Los Angeles – Tommy McKearny, Nordirland – Claudia Mengel, Bergisch Gladbach – Hans Peter Milling, Ludwigsburg – Billy Mitchell, Nordirland – Yolande Mukagasana, Ruanda – Wilfried Nelle, Marmagen – Michael Knorr, Framersheim – Johannes Neuhauser, Linz – Jane Peterson, Oregon, Portland/USA – Stefan Potting, Engelskirchen – Jirina Prekop, Lindau – Silvia Ostertag, Seeg – Karl-Heinz Rauscher, Kimratshofen – Franz Ruppert, München – Erika Schäfer, München – Raquel Schlosser, Mexico – Jakob und Sieglinde Schneider, München – Victoria Sneh Schnabel, Freiburg – Günter Schricker, München – Insa Sparrer, München – Heinz Stark, Bremen – Katarina Stresius, Achen – Claude AnShin Thomas – Bertold und Gabriele Ulsamer, Freiburg – Mattjias Varga v. Kibéd, München – Gerhard Walper, Frankfurt – Michael Weber, Berlin – Gunthard Weber, Wiesloch – Michael Weber, Berlin – Dietrich Weth, Frankfurt